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Für die männlichen Spanier ist seit Januar 1997 ein sechsmonatiger Wehrdienst Pflicht. Bis Ende 1996 betrug die allgemeine Wehrpflicht noch neun Monate. Die spanische Armee umfasst 166 050 Soldaten (1999). Die paramilitärische Guardia Civil hat eine Stärke von 66 000 Mann. In den vergangenen Jahren wurden jeweils etwa 200 000 neue Wehrpflichtige zum Dienst an der Waffe eingezogen. Die Zahl der Wehrdienstverweigerer beläuft sich auf jährlich etwa 100 000. Die neuesten Pläne des spanischen Verteidigungsministeriums zielen auf eine Abschaffung der Wehrpflicht bis zum Jahr 2003 und die Aufstellung einer Berufsarmee von rund 150 000 Soldaten.
Spanien wurde 1982 Mitglied der NATO. Diese Mitgliedschaft im westlichen Verteidigungsbündnis wurde 1986 mit einer Volkabstimmung bestätigt. Unter anderem zielte das Referendum auch auf die Reduzierung der in Spanien stationierten Truppen der anderen Mitgliedsstaaten der Allianz. Spanien und die Vereinigten Staaten von Amerika einigten sich im Januar 1988 auf den Abzug amerikanischer Luftstreitkräfte vom Stützpunkt Torrejón.
Die Landwirtschaft ist eine der wesentlichen Stützen der spanischen Wirtschaft. Die wichtigsten landwirtschaftlichen Produkte sind Weizen, Gerste, Zuckerrüben, Mais, Kartoffeln, Roggen, Hafer, Reis, Trauben, Tomaten und Zwiebeln. Spanien verfügt über ausgedehnte Weinanbaugebiete sowie über Citrus- und Olivenhaine.
Nur in einem Teil Spaniens, vor allem im Norden des Landes, ist der Trockenfeldbau bei ausreichenden Niederschlägen großflächig verbreitet. Ohne künstliche Bewässerung gedeihen vorwiegend Getreide und Hülsenfrüchte sowie trockenheitsresistente Dauerkulturen wie Weinstöcke, Feigenbäume und Ölbäume. Die klimatischen und topographischen Bedingungen erfordern in weiten Teilen der spanischen Landwirtschaft umfangreiche Bewässerung. In den Provinzen am Mittelmeer, vor allem in Valencia, gibt es Bewässerungssysteme, welche die Arbeit vieler Generationen widerspiegeln. Der früher trockene Küstengürtel ist heute eine der fruchtbarsten Gegenden in Spanien; auf vielen agrarisch genutzten Flächen (Huertas) sind mehrere Ernten im Jahr möglich. Neben Zuckerrohr und Zitrusfrüchten werden hier vor allem Gemüse, Tabak und auch Reis kultiviert. Im Tal des Ebro gibt es kombinierte Bewässerungs- und Wasserkraftprojekte zur Gewinnung von Elektrizität. Weite Gebiete der Extremadura, wie etwa die Region im Umland des Flusses Guadiana, werden mit Hilfe staatlicher Bewässerungsprojekte bewirtschaftet. In kleineren Bauernhöfen wird der Boden häufig über Brunnen bewässert. Andalusien liefert mehr als die Hälfte der gesamten Olivenproduktion des Landes. Ölbäume werden in den trockenen Gebieten Südspaniens auf großen Flächen angebaut. Weitere wichtige Anbauprodukte im Süden sind Baumwolle und Wein. Spanien ist einer der weltweit größten Weinproduzenten.
Viehzucht, insbesondere die Haltung von Schafen, Ziegen, Schweinen und Rindern, spielt ebenfalls eine wichtige Rolle in der Landwirtschaft. Der Viehbestand konnte in den vergangenen Jahrzehnten erheblich gesteigert werden. Entsprechend wuchs auch die Produktion von Fleisch und Milch. Eine Besonderheit in der Viehwirtschaft ist die Zucht von Kampfstieren, die vorwiegend in den nördlichen Regionen (vor allem in Galicien, in Asturien und im Baskenland) erfolgt. Die intensive Entwicklung der Viehwirtschaft ist mittlerweile vor allem in den trockeneren Gebieten Südspaniens problematisch geworden. Zu starke Beweidung führte auf einigen Flächen zu nahezu vollständigem Verlust der Vegetationsdecke und nachfolgenden Erosionsschäden.
Der Fremdenverkehr stellt mitunter die wichtigste Einnahmequelle des Landes dar. 1999 reisten mehr als 60 Millionen Menschen aus anderen Ländern nach Spanien; der überwiegende Teil davon waren Urlauber. Die meisten Besucher des Landes kamen aus Frankreich, Portugal, Deutschland und Großbritannien.
Der Tourismus konzentriert sich stark auf die festländischen Küstenregionen am Atlantischen Ozean und am Mittelmeer sowie auf die Balearen und die Kanarischen Inseln. Darüber hinaus verzeichnen auch die kulturell und historisch interessanten Städte Madrid, Barcelona, Valencia, Sevilla, Córdoba und Granada hohe Besucherzahlen. Bau und Betrieb der für die vielen Besucher benötigten Infrastruktur führten vor allem in den Küstenregionen zu intensiven wirtschaftlichen und ökologischen Veränderungen. Während im Tourismussektor kontinuierlich neue Arbeitsplätze geschaffen werden konnten, kam es andererseits durch den Bau von Hotels und Verkehrswegen zu Belastungen. Probleme sind dabei vor allem der hohe Wasserbedarf der Hotelanlagen, Entsorgung und Lärm.