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Satanismus und Teufelsglaube innerhalb und außerhalb der Kirche

Biblische Perspektiven: In der Bibel finden sich klare Stellen, in denen davor gewarnt wird, sich dem Bann von Mächten oder Dämonen auszusetzen, womit Geistwesen gemeint sind, die den Menschen in seinem Glauben gefährden und zum Abfall von Gott verführen. Alttestamentliche und Apokryphie Aussagen über den Satan und Dämonen Hebräisch : ,,satan" = Feind, Widersacher (vor Gericht: Prozessgegner, Ankläger). Die Gestalt des Satan kommt erst in relativ spät verfassten Schriften des AT vor. Im AT finden sich einige Stellen, wo Satan als himmlisches Wesen bezeichnet wird: Sach 3.1-7: ( 520 v. Chr.): Satan gehört zum Hofstaat Jahwes; er spielt die Rolle des himmlischen Anklägers der Menschen Buch Ijob: ( 5. Jh. v.Chr.): Satan tritt im Prolog auf und bittet Gott, Ijob versuchen zu dürfen. Er gehört hier zu den ,,Gottessöhnen", den ,,Engeln", dem himmlischen Hofstaat Gottes. Rolle: himmlischer Staatsanwalt, der die Menschen inspiziert und unrechtes Tun vor Gottes Gericht bringt. Allmählich bekommt Satan Charakter eines grundsätzlich menschenfeindlichen und gottwidrigen Wesens, das den Menschen versucht und zum Bösen verleiten will. Annahme der Existenz von Dämonen (= böse, den Menschen schädigende Geister), t ritt zwar bereits in älteren Schichten des AT auf, spielt aber eine untergeordnete Rolle. Im Zentrum der alttestamentlichen Schriften steht JAHWE. Von ihm kommt alles, was den Menschen trifft, das Gute und auch das Böse. Neben ihm haben andere übernatürliche Wesen zunächst keinen Platz. Erst unter dem Einfluss der vielfältigen Dämonenvorstellungen der orientalischen Religionen beginnt sich der Dämonenglaube zu verbreiten. Wirken der Dämonen: >> Schädiger und Verderber >> verderben und verunreinigen Menschen besonders im sexuellen Bereich >> Krankheiten des Leibes und des Geistes sind auf sie zurückzuführen >> vor allem der Tod ist ihr Werk Unterscheidung von Satan und Dämonen: Satan: >> gilt als Verführer und Versucher zur Sünde >> will die Wahlfreiheit der Menschen so beeinflussen, dass sie sich von Gott ab- und ihm zuwenden Dämonen: >> ihr Wirken hat Schädigung der menschl. Integrität und Gesundheit zur Folge >> schränken die Freiheit ein, im Extremfall der Besessenheit drängen sie sie völlig zur Seite, um ihr eigenes Wollen an ihre Stelle zu setzen. Der Anführer der Dämonen ist Satan Die bösen Geister in der Botschaft und im Wirken Jesu Jesus und der Satan: Die Gestalt des Satan befindet sich nicht im Zentrum der Botschaft Jesu vom Reich Gottes, ist aber trotzdem für Jesus nicht nur eine Randfigur. Er rechnete vielmehr mit der Macht des Widersachers, die er allem Anschein nach selbstverständlich voraussetzte, mehr noch, der er sich selbst ausgesetzt wusste. So versuchte z.B. der Teufel Jesus dazu zu überreden, seine Heilkräfte zu missbrauchen und diese profitbringend einzusetzen. In der Besessenheit eines Menschen ortet Jesus auch ein satanisches Element. Dass es derartige Zustände gibt, ist ein Zeichen des ,,Reiches Satans": Wenn Jesus durch seine Exorzismen die Dämonen vertreibt drängt er Satan zurück. Lehre von der Existenz eines Teufels sowie Dämonen ist kein im strengen Sinn definiertes kirchliches Dogma. Ansprache Papst Pauls VI. vom 15. Nov.: Teufel = ,,eine wirkende Macht, ein lebendiges geistiges Wesen, verderbt und verderbend, eine schreckliche Realität, geheimnisvoll und beängstigend" "Wer die Existenz dieser Realität bestreitet, stellt sich außerhalb der biblischen und kirchlichen Lehre."Papst Johannes Paul II: Satan lebt ,,in der radikalen und nicht mehr umkehrbaren Verneinung Gottes". Die Lehre über den Satan und die Dämonen gehört zum ,,rechten Glauben der Kirche". Solche päpstlichen Ansprachen machen nicht-definierte Lehren zwar nicht zum Dogma, setzen aber trotzdem entscheidende Richtpunkte. Das kirchliche Lehramt hält daran fest, dass es böse Geister gibt, die von Gott geschaffene freie Wesen sind und sich aus eigener Schuld von Gott abgewandt haben. Sie sind die Verführer der Menschen zum Bösen schlechthin. Die traditionelle katholische Lehre über Satan und Dämonen: Der Teufel und die Dämonen gehörten ursprünglich zu den Engeln. Diese von Gott geschaffenen Wesen sind reine (=körperlose) Geister die als solche mit Verstand und freiem Willen begabt sind. Ein Teil der Engel hat sich definitiv gegen Gott gestellt und zur Strafe dafür sind diese Engel auf immer von Gott getrennt und in die Hölle verbannt worden. Dort führen sie ein Dasein in Hass, Hoffnungslosigkeit, Sinnlosigkeit und Qual. Die Hölle ist kein Ort, sondern ein Zustand. Diese verstoßenen Engel sind die Dämonen, der Teufel (Satan) ist ihr Anführer. Die bösen Geister sind bestrebt, die Menschen in ihre negative Freiheitsentscheidung hineinzuziehen. Sie verleiten zur Sünde, zum Abfall von Gottes Geboten und dadurch auch von ihm selbst. Jesus als Exorzist: Nach dem Zeugnis der Jünger hat Jesus vielen Menschen, die man als Besessene zu ihm brachte, dadurch geholfen, dass er an ihnen einen Exorzismus vornahm. Welche Zustände hat nun Jesus als Besessenheit eingeschätzt? >> Meist lagen Symptombilder vor, bei denen man heute auf psychische od. organische Krankheiten schließen würde. Mt 9, 33f.: Stummer: Als sie gegangen waren, brachte man zu Jesus einen Stummen, der von einem Dämon besessen war. Er trieb den Dämon aus, und der Stumme konnte reden. Alle Leute staunten und sagten: So etwas ist in Israel noch nie geschehen. Die Pharisäer aber sagten: Mit Hilfe des Anführers der Dämonen treibt er die Dämonen aus.

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